Lotte de Beer ist eine niederländische Opernregisseurin und seit September 2022 Direktorin und künstlerische Geschäftsführerin der Wiener Volksoper. In ihrer Intendanz feierte bereits Harald Schmidt sein Operettendebüt und die englische Physical-Comedy Gruppe Spymonkey inszenierte jüngst die Operette „Orpheus in der Unterwelt“.
Lotte de Beer begann ihre musikalische Laufbahn in Maastricht, wo sie am Konservatorium Klavier- und Gesangsunterricht nahm. Sie setzte ihre Ausbildung zuerst an der Schauspielschule in Maastricht und in Amsterdam in den Fächern Theaterpädagogik und Regie fort. Bereits damals gewann sie für ihre Inszenierung von „Häuptling Abendwind“ im Compagnietheater in Amsterdam den Ton-Lutz-Preis. Während ihres Studiums inszenierte sie unter anderem „Medea“ (von Tania Sikhelianou) an der Theaterschule Amsterdam, „Romeo und Julia“ am Noord Nederlands Toneel, sowie Szenen von Le Nozze di Figaro (Niederländische Nationaloper).
Nach ihrem Abschluss folgten die Produktionen „Penthesilea“ (basierend auf dem Stück von Heinrich von Kleist) am Kameroperahuis Zwolle, „TangoTürk“ (Komposition: Sinem Altan und Text: Kerem Can) an der Neuköllner Oper in Berlin, und „Clara S“ (von Nicoleta Chatzopoulou) an der Oper Leipzig als Doppelvorstellung mit Konwitschnys „Ich habe Genug“. Ihre Produktionen an Opernhäusern in ganz Europa ernteten große Anerkennung von Publikum und Presse. De Beer gewann die International Opera Awards 2015 in der Kategorie Newcomer. Weitere Inszenierungen waren „Hänsel & Gretel“ und „The New Prince“ an der Dutch National Opera, „Boulevard Solitude“ in Kopenhagen, „Rusalka“ in Essen, „La Bohème“, „Les pêcheurs de perles“ und „La Traviata“ am Theater an der Wien, „Così fan tutte“ am Theater Braunschweig „Moonstruck Intoxication“ mit dem NJO (mit Werken von Henze, Schönberg und Maxwell Davies), die Wiederaufnahme von Konwitschnys „Salomé“ im Tokyo Nikikai Theatre und „Die Arabische Prinzessin“ an der Oper Leipzig.
Mit ihrer eigenen Compagnie „Nieuw Nederlands Opera Front“ konnte Lotte de Beer eine neue Generation erreichen und dazu beitragen, die Oper der Zukunft zu gestalten. Seit September 2022 ist sie Intendantin der Volksoper Wien und hat sich vorgenommen, ein „Musiktheater ohne Grenzen für ein Publikum ohne Grenzen“ in das zweitgrößte Opernhaus Wiens zu bringen.
Außerdem am Dienstag zu Gast: Thomas Brezina
Willkommen Österreich: 7. Februar, 21.55 Uhr, ORF 1
(Wiederholung 03.55 Uhr, ORF 1)