Valerie Pachner und Michael Maertens zu Gast

Valerie Pachner und Michael Maertens verkörpern ab 2023 die Hauptrollen der Buhlschaft/Tod und des Jedermann in der berühmten alljährlichen „Jedermann“-Inszenierung der Salzburger Festspiele.

Valerie Pachner wurde in Wels, Oberösterreich, geboren und absolvierte von 2009 bis 2013 das Max Reinhardt Seminar. Bereits 2013 wurde sie festes Mitglied des Ensembles am Residenztheater in München, wo man sie u.a. in Horváths Glaube Liebe Hoffnung in der Regie von David Bösch und in der Rolle der Irina in Tschechows Drei Schwestern sowie in Arthur Millers Hexenjagd (beide in der Regie von Tina Lanik) sehen konnte. Für ihre Arbeit am Residenztheater erhielt sie 2016 den Bayerischen Kunstförderpreis.

Parallel zu ihrer Bühnenarbeit übernahm Valerie Pachner erste Kinorollen in Jack (2015, Regie: Elisabeth Scharang) und Vor der Morgenröte (2016, Regie: Maria Schrader). In Thomas Woschitz’ Kinofilm Bad Luck, der 2015 für den Max Ophüls Preis nominiert war, spielte sie ihre erste Hauptrolle. Für ihre Darstellung der Wally Neuzil in Egon Schiele: Tod und Mädchen (2016, Regie: Dieter Berner) wurde sie mit dem Österreichischen Filmpreis und der Romy als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ ausgezeichnet.

Als Terrence Malick auf sie aufmerksam wurde, erhielt sie 2016 ihr erstes internationales Engagement und spielte die weibliche Hauptrolle der Franziska Jägerstätter in dessen Weltkriegsdrama Ein verborgenes Leben (A Hidden Life). Der Film lief 2019 bei den Filmfestspielen in Cannes und sorgte international für Aufmerksamkeit. Ein weiterer Meilenstein in der Karriere von Valerie Pachner bedeutete die preisgekrönte Hauptrolle in Marie Kreutzers Spielfilm Der Boden unter den Füßen (2019), der bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin die viel beachtete Weltpremiere feierte. Für diese Rolle wurde sie u.a. mit dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet und für den Österreichischen Filmpreis als „Beste Darstellerin“ nominiert.

2021 war Valerie Pachner in dem Prequel der international erfolgreichen The King’s Man-Reihe in der Regie von Matthew Vaughn an der Seite von Ralph Fiennes, Rhys Ifans und Daniel Brühl auf der Leinwand zu sehen und im Jahr darauf im dritten Teil des Harry-Potter-Spin-Offs Phantastische Tierwesen: The Secrets of Dumbledore (2022, Regie: David Yates). Im Western-Drama The English von Autor und Regisseur Hugo Blick übernahm Valerie Pachner eine Ensemble-Hauptrolle, neben Emily Blunt, Chaske Spencer und Stephen Rea. Die in Spanien gedrehte sechsteilige Amazon-Serie ist seit Herbst 2022 zu sehen.

Bei den Salzburger Festspielen war Valerie Pachner erstmals 2018 im Rahmen einer Lesung mit Prosa von David Grossman – u.a. mit Caroline Peters, Martin Schwab, Oliver Stokowski und August Zirner – zu Gast. 2023 gibt sie ihr Debüt als Buhlschaft/Tod im Jedermann bei den Salzburger Festspielen.

Michael Maertens studierte an der Otto Falckenberg Schule in München und ging 1989 ans Hamburger Thalia Theater, wo er bereits in seiner ersten Spielzeit den Boy-Gobert-Preis erhielt und zum Nachwuchsschauspieler des Jahres gewählt wurde. Weitere Stationen waren das Schillertheater und das Deutsche Theater in Berlin, die Münchner Kammerspiele und das Berliner Ensemble. Von 2001 bis 2005 war er am Schauspielhaus Bochum engagiert, mit der Spielzeit 2005/06 wechselte er ans Schauspielhaus Zürich.

Seit 2009 ist er fest im Ensemble des Wiener Burgtheaters. In Wien, wo ihm im März 2017 der Titel Kammerschauspieler verliehen wurde. Dort war er seither in zahlreichen Inszenierungen zu sehen. Für seine Rollen in Automatenbüffet (Regie: Barbara Frey) und Der Leichenverbrenner (Regie: Nikolaus Habjan) wurde er 2021 als bester Schauspieler mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet, für den er auch 2016 für seine Rolle des Mistingue in Eugène Marin Labiches Die Affäre Rue de Lourcine (Regie: Barbara Frey) nominiert war.

Bei den Salzburger Festspielen debütierte er bereits 1993 in Luc Bondys Inszenierung der Uraufführung von Botho Strauß’ Das Gleichgewicht. Es folgten ein Jahr später Shakespeares Antonius und Cleopatra (Regie: Peter Stein), 1996 und 2007 zwei unterschiedliche Fassungen von William Shakespeares Ein Sommernachtstraum (Regie: Christian Weise/Leander Haußmann), 2004 Henry Purcells King Arthur (Regie: Jürgen Flimm), 2005 Franz Grillparzers König Ottokars Glück und Ende (Regie: Martin Kušej), wofür Michael Maertens den Nestroy-Theaterpreis für die Rolle des Rudolf von Habsburg erhielt. 2013 folgte Johann Nepomuk Nestroys Lumpazivagabundus (Regie: Matthias Hartmann), 2016 Samuel Becketts Endspiel (Regie: Dieter Dorn). Zuletzt spielte er in Salzburg 2017 den Narr in Aribert Reimanns Lear (Regie: Simon Stone) in der Felsenreitschule.

Für die Titelrolle in Richard II. in der Regie von Claus Peymann am Berliner Ensemble und seinen Bochumer Einstand in Turrinis Die Eröffnung wurde er bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zum Schauspieler des Jahres 2000 gekürt. Für seine Darstellung der Titelrolle in Arthur Schnitzlers Anatol (Regie: Luc Bondy) bei den Wiener Festwochen 2002 erhielt er den Gertrud-Eysoldt-Ring.

Als Gast spielte Michael Maertens am Hamburger Schauspielhaus und am Maxim Gorki Theater in Berlin. Er arbeitete mit Regisseur*innen wie Peter Stein, Luc Bondy, Jürgen Flimm, Dieter Dorn, Claus Peymann, Matthias Hartmann, Thomas Langhoff, Benno Besson, Leander Haußmann, Jürgen Gosch, Katharina Thalbach, Dieter Giesing, Alexander Lang und Ruth Berghaus. 2016 wurde er zudem mit dem Gordana-Kosanović-Schauspielerpreis für besondere schauspielerische Leistungen und dem Deutschen Comedypreis in der Kategorie „Beste TV-Komödie“ (Vorsicht vor Leuten) ausgezeichnet. 2014 wurde er auf der Berlinale mit dem Deutschen Schauspielerpreis ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis (Lola) nominiert; 2016 folgte eine Nominierung für die Goldene Kamera.

Michael Maertens ist regelmäßig in Kino- und Fernsehfilmen zu sehen. Zuletzt spielte er in den Filmen Girl You Know It’s True (2022, Regie: Simon Verhoeven), Tausend Zeilen (2021, Regie: Michael Bully Herbig), Das Beste kommt noch! (2021, Regie: Til Schweiger), Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (2020, Regie: Detlev Buck).

(Die Biografien von Valerie Pachner und Michael Maertens sind der Website der Salzburger Festspiele entnommen, Stand Juni 2023)

Website der Salzburger Festspiele (Jedermann-Inszenierung 2023)

Außerdem am Dienstag zu Gast: Karl Regensburger

Willkommen Österreich, 20. Juni, 22 Uhr, ORF1

(Wiederholung 03.40 Uhr, ORF1)