Mit hochgestecktem Mittelfinger verabschiedete sich Sarah Kuttner im Sommer 2006 vom Bildschirm. MTV hatte die Fernsehshow der deutschen Moderatorin wegen zu geringer Quoten abgesetzt. „Ich bedanke mich bei allen, die uns unterstützt haben, die anderen können mich sowas von am Arsch lecken“, brachte sei unter Tränen noch heraus.
Sarah Kuttner ist bekannt für ihre Schlagfertigkeit und ihre schnelle Sprechweise. Sie würde jederzeit vier Stunden Umleitung in Kauf nehmen, als eine Stunde im Stau zu stehen, beteuert sie in Interviews immer wieder. Ihre Show lebte von ihrem Humor, ihren Ideen und ihrem Musikgeschmack. Trotzdem wehrt sie sich dagegen, Sprachrohr einer Generation zu sein.
MTV bezeichnete „Kuttner“ als „unorthodoxes Kamikaze-Entertainment oberster Kanüle“. Das Erfolgsrezept war das „unangestrengtes Selbersein“ der Moderatorin.
Ihre Karriere beim Musikfernsehen begann Sarah Kuttner 2001 als Moderatorin bei VIVA. Zuvor war sie als freie Mitarbeiterin beim Berliner Jugendradiosender „Fritz“ tätig. 2004 moderierte sie die deutsche Vorentscheidung zum Eurovisions Song Contest für den Fernsehsender ARD. Während der Fußballweltmeisterschaft war sie für die ARD als Reporterin unterwegs.
Sarah Kuttner schrieb Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und den Musikexpress, die auch in Buchform erschienen. Im April dieses Jahres erschien ihr zweites Werk „Die anstrengende Daueranwesenheit der Gegenwart“.
Im November startet in Deutschland die Radiosendung „Kuttner und Kuttner“ auf „Radio Eins“, die Sarah Kuttner gemeinsam mit ihrem Vater bestreitet. Jürgen Kuttner ist Kulturwissenschaftler und freier Kunstschaffender und in Deutschland für seine legendären Radiosendungen bekannt.
Sarah Kuttner trinkt keinen Alkohol, mag keine Tiere, hasst elektronische Musik und geht nicht gerne auf Konzerte. 2003 erschienen Nacktfotos von ihr im Magazin „Playboy“.