Roger M. Buergel zu Gast in Willkommen Österreich

Roger-Martin Buergel ist Kunstkritiker, Dozent an der Universität Lüneburg und Ausstellungsmacher. Er wurde zum künstlerischen Leiter der documenta 12 (16. Juni bis 23. September 2007 in Kassel) bestellt. Nachdem die Entscheidung der Berufungskommission der bedeutendsten Ausstellung von Gegenwartkunst bekannt wurde, fragten sich deutsche Medien „Wer ist Roger M. Buergel?“.

Roger M. Buergel wurde in Berlin geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Ende der 80er-Jahre war er als Privatsekretär des österreichischen Aktionskünstlers Hermann Nitsch tätig. Buergel ist Mitbegründer der Kunstzeitschrift „Springerin“. In seinen Ausstellungen versucht Buergel das Verhältnis von Kunst und Politik zu thematisieren. Gemeinsam mit seiner Frau, Ruth Noack, organisierte er Gruppenausstellungen, die er zum Beispiel „Dinge, die wir nicht verstehen“ nannte. Im Jahr 2003 erhielt er für die Verdienste als Kurator den Walter-Hopps-Award der renommierten Menil-Collection in Houston, Texas.

Die documenta 12, die Roger M. Buergel gemeinsam mit Ruth Noack ausrichtete, stand unter drei Leitmotiven: „Ist die Moderne unsere Antike?“, „Was ist das bloße Leben?“ und „Was tun?“. Die Auswahl der gezeigten Kunst wies einen hohen Anteil an Künstlern aus Asien, Afrika und Osteuropa auf. Es waren viele Werke von wenig bekannten Künstlern zu sehen. Buergel und Noack sorgten außerdem für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis unter den ausgewählten Künstlern und Künstlerinnen.

Von Kunstexperten mussten Roger M. Buergel und seine Frau viel Kritik einstecken. Die beiden konnten mit 754.301 Besuchern, über 100.000 mehr als auf der documenta 11, aber einen Besucherrekord aufstellen.

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