Martin Kušej zu Gast in Willkommen Österreich

Martin Kušej gilt als der bedeutendste österreichische Bühnenregisseur der Gegenwart. Mit seiner Inszenierung „Der Weibsteufel“ fürs Wiener Burgtheater reist er zum 46. Theatertreffen nach Berlin. Die Veranstaltung gilt als Gipfeltreffen deutschsprachiger Bühnen. Ab 2011 wird Kušej Intendant des Bayrischen Staatsschauspiels in München.

Kušej war 2006 als möglicher Nachfolger von Klaus Bachler als Direktor des Burgtheaters im Gespräch. Kunststaatssekretär Franz Morak entschied sich aber für Matthias Hartmann, der seit  Beginn 2009 das Amt inne hat.

Der Kärntner Martin Kušej studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Seine Karriere startete mit Inszenierungen für den „steirischen herbst“ und Theaterarbeiten in Klagenfurt. Vom Landestheater Klagenfurt wechselte er nach Stuttgart, arbeitete unter Frank Castorf an der Volksbühne Berlin und am Hamburger Thalia Theater.  Seit 1999 inszeniert er regelmäßige am Wiener Burgtheater. Bislang erarbeitete Kušej an die 65 Inszenierungen.

2004 entstanden in Zusammenarbeit mit Dirigent Michael Harnoncourt fünf Opernproduktionen. Kušej und Harnoncourt gelten als das Dream-Team des Musiktheaters. Im Februar präsentierten sie die von Kušej aktualisierte Oper „The Rake’s Progress“ von Igor Strawinsky in Zürich. Das Stück wurde ihn Wien aufgrund von Nacktszenen mit einem Jugendverbot belegt. 

Martin Kušej spielte zehn Jahre lang in der Handball-Bundesliga und jobbte während seiner Studienzeit als Surflehrer am Wörthersee. Er stammt aus dem gemischtsprachigen Südkärnten und ist in einem streng katholischen Elternhaus aufgewachsen.

www.martinkusej.de