Helene Jarmer ist die erste gehörlose Nationalratsabgeordnete Österreichs. Seit ihrem Amtsantritt im Februar 2009 werden alle ORF-Übertragungen von Parlamentsdebatten auch in Gebärdensprache angeboten. Die grüne Politikerin ist außerdem Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes. In ihrer Amtszeit hat sie 2005 erreicht, dass die Österreichische Gebärdensprache als eigene Sprache anerkannt wird und in der Verfassung verankert ist. Die Gehörlosen sind damit eine anerkannte sprachliche Minderheit.
Gegen alle Widerstände hat es Helene Jarmer geschafft ein Universitätsstudium abzuschließen. Sie besuchte eine Höhere Technische Lehranstalt und musste als einzige gehörlose Schülerin den Stoff in unzähligen Nachhilfestunden lernen, da sie im Schulalltag dem Unterricht nicht folgen konnte. Nach der Matura absolvierte sie eine Ausbildung zur Hauptschullehrerin an der pädagogischen Akademie und schloss später ihr Studium der Sonder- und Heilpädagogik an der Universität Wien mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Außerdem unterrichtet Helene Jarmer als Gebärdensprachlehrerin an der Universität Klagenfurt. Sie hat einen Lehrauftragt an der Universität und der Pädagogischen Akademie in Wien.
In Kooperation mit der APA errichtete sie das Nachrichtenportal „Gebärdenwelt“.
Helene Jarmer arbeitete als Hospitantin an Gehörlosenschulen in Wien, Graz, Klagenfurt, Mils, Hamburg, München, New York und Washington.D.C. und Ujung Padang (Indonesien).
Helene Jarmer verlor ihr Gehör bei einem Unfall im Alter von zwei Jahren. Ihre Mutter und ihr Vater sind gehörlos. Sie ist verheiratet und lebt in Wien.
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