Emil Steinberger ist die unbestrittene Kabarett-Legende der Schweiz. Unter dem Künstlernamen EMIL tourte er Anfang der 1970er-Jahre mit seinen Kabarettprogrammen sämtliche Bühnen in der Schweiz – und wurde durch ARD-Aufzeichnungen auch im deutschen und österreichischen Fernsehen zum Star. Auch mit seiner Rolle in Rolf Lyssys Kultfilm „Die Schweizermacher“ feierte er einen seiner größten Erfolge.
Im Sommer kommt mit der Dokumentation „Typisch Emil – Vom Loslassen und Neuanfangen“ (Regie: Phil Meyer) ein berührendes wie unterhaltsames Portrait des legendären Künstlers in die deutschen und österreichischen Kinos. Der Film geht dabei über den nostalgischen Blick auf die beliebten Bühnen-Figuren hinaus und taucht ein in eine Welt, in der Emil gegen die Schatten seiner Kindheit und den Druck des Ruhms kämpft, um seinen Platz als gefeierter Komiker zu finden. Nicht zuletzt ist „Typisch Emil“ die Geschichte einer grossen, romantischen Liebe zu seiner Frau Niccel und ein bewegender Dokumentarfilm über 90 Jahre Emil Steinberger, in dem der unverkennbare Schalk des Künstlers immer wieder aufblitzt.
Nach einer Lehre als Postbeamter und die Ausbildung zum Grafiker feierte er erste Bühnenerfolge am Kleintheater Luzern, das Steinberger auch mitbegründete und leitete. Er fungierte außerdem als Regisseur im Circus Roncalli und war Sprecher verschiedener Kinderhörspiele und Werbespots, bevor er nach New York zog, um dort in Anonymität zu leben.
Nach fast zwei Jahrzehnten Bühnenabstinenz kehrte Emil Ende der 1990er-Jahre mit Lesungen und Neuinszenierungen früherer Nummern auf die Bühne zurück. Seine ehrenvolle Anerkennung als Luzerner Ehrenbürger und die erfolgreichen Bücher „Wahre Lügengeschichten“, „Emil via New York“ und „Lachtzig“ zeugen von seiner ungebrochenen Schaffenskraft. 2024 erhielt Emil Stienberger den Lifetime Achievement Award des Zurich Film Festival.
Außerdem am Dienstag zu Gast: Julian Le Play
Willkommen Österreich, 29. April ab 22 Uhr in ORF1 und ab 20 Uhr auf ORF ON