DJ Hell ist seit Jahrzehnten ein Stern am deutschen Technohimmel. Der selbsternannte Kunstapokalyptiker Jonathan Meese ist einer der provokantesten Performancekünstler des Landes. In der ersten „Elektropunk-Kooperation“, dem Album „Hab keine Angst, hab keine Angst, ich bin deine Angst“ (2021) besangen die beiden vor vier Jahren noch das „Gesamtkunstwerk Deutschland“. Das soeben erschienene zweite Album „Gesamtklärwerk Deutschland“ (2025) brauch wohl keine weitere Erklärung. Darauf ist auch die inzwischen 96-jährige Mutter Meese (unter anderem als „Lady Toleranz“) zu hören, die die beiden auch beim Besuch im Marxpalast begleitet.
DJ Hell zählt seit den 1980er Jahren zu den prägendsten Figuren der internationalen elektronischen Musikszene. Mit Stationen von München über New York bis Berlin war er nicht nur DJ, sondern auch Produzent, Betreiber des Labels „International Deejay Gigolos“. Als Wegbereiter des Electroclash und House in Deutschland und Mentor für Acts wie Fischerspooner, Miss Kittin & The Hacker oder Jeff Mills, hat Hell Clubmusikgeschichte geschrieben – zwischen Underground, Pop und radikaler Ästhetik.
DJ Hell war bereits 2007 und 2013 in Willkommen Österreich zu Gast:
Jonathan Meese ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Deutschlands. Er lebt und arbeitet in Ahrensburg und Berlin. Meese studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und machte bereits in den späten Neunzigern mit Installationen, Performances, Videokunst und Aktionen in der Kunstszene eine breitere Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Seit 2004 wendet er sich, nach vielen Performances in Galerien und Museen, auch der Theaterbühne zu. Er inszenierte DE FRAU an der Berliner Volksbühne (2007) und in Wien die Oper PARZEFOOL (2017), basierend auf Richard Wagners Parsifal. 2017 erhielt Meese den Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift der Hans Platschek Stiftung. In der Spielzeit 2022/2023 war Meese mit seiner neuen Universums-Uraufführung BARRIER REEF (Die französische Revolution ist back) DIE REITER DER TOTEN KORALLEN – RACHE (Revenge) im Wiener Volkstheater zu sehen.
Brigitte Meese war Fremdsprachenkorrespondentin, Büroleiterin und ist Mutter von drei Kindern zwischen Tokio, Hamburg und Berlin. Im Alter von sieben Jahren kam sie in das Internat Salem. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs studierte sie dank einer kleinen Vollwaisenrente Fremdsprachen in Heidelberg, Paris und London. Im Anschluss arbeitete sie bei Bayer-Leverkusen, bevor sie einer Einladung ihrer Schwester nach Tokio folgte.
Meese X Hell – Gesamtklärwerk Deutschland (Buback Records)
Außerdem am Dienstag zu Gast: Malarina
Willkommen Österreich, 22. April ab 22 Uhr in ORF1 und ab 20 Uhr auf ORF ON