Diskussion: Satire zum Thema Jörg Haider

Am Sonntag fand in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ eine Diskussion zum Thema „Was darf die Kunst – die umstrittene Haider-Satire“ statt. David Schalko, Produzent der Sendung „Willkommen Österreich“, traf sich zum Gespräch mit Kärntens BZÖ-Chef Uwe Scheuch, den Karikaturisten Gustav Peichl und Gerhard Haderer, Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Hedwig Kainberger, Kulturchefin der Salzburger Nachrichten zum Gespräch.

Den Gegenstand der Diskussion könnt Ihr Euch hier ansehen.
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Auch zu „Im Zentrum“ haben uns einige E-Mails erreicht, die wir im WÖ-Postkasten gesammelt haben.

Die APA fasste die Sendung „Im Zentrum“ wie folgt zusammen:

Der Regisseur der ORF-Latenight-Show "Willkommen 
Österreich", David Schalko, hat die umstrittene
Haider-Satire am Sonntagabend verteidigt. Man habe
einen "Gegenpol zu dieser Heiligenverehrung" schaffen
wollen, die nach dem Tod Jörg Haiders in den Medien
geherrscht habe, sagte Schalko in der ORF-
Diskussionssendung "im Zentrum".
Kärntens BZÖ-Chef Uwe Scheuch bezeichnete die zwölf
Tage nach dem Tod des Landeshauptmannes ausgestrahlte
Sendung als pietätlos.

Unter anderem hatten die Moderatoren Dirk Stermann und
Christoph Grissemann in der Sendung über
Haider-Erscheinungen in Kärnten gewitzelt, weil der
Klagenfurter ÖVP-Bürgermeister Harald Scheucher den
verstorbenen Landeshauptmann bei der Trauerfeier mit
einem Bibel-Zitat ("Seht, welch ein Mensch!") gewürdigt
hatte. Das BZÖ forderte daraufhin die Absage eines
Auftritts der beiden Kabarettisten in Kärnten, die
FPÖ verlangte die Absetzung der Sendung.

Scheuch bezeichnete die Satire in der Diskussion am
Sonntagabend als pietätlos. "Es war nicht einmal 14
Tage her, dass wir den bedeutendsten Landeshauptmann
verloren haben und das Land hat getrauert und trauert
heute noch", kritisierte Scheuch. Schalko ließ das
nicht gelten: "Für jeden Menschen, den Sie finden,
der es pietätlos findet, finde ich einen, der es
richtig und notwendig gefunden hat, in dieser
Situation."
Eine differenzierte Bewertung versuchte der Karikaturist
Gustav Peichl, der vor einer "Überhöhung" des
Anlassfalles warnte. Kunst dürfe zwar alles, betonte
Peichl, aber bei der fraglichen Sendung habe der Humor
gefehlt. "Wenn da Humor dabeigewesen wäre, hätte es
auch, glaub' ich, nicht diese wahnsinnige Reaktion
gegeben von einer politischen Partei (dem BZÖ, Anm.),
die halt arm ist, die eh nicht weiß was sie machen
soll", so Peichl.

Die betroffenen Kabarettisten Stermann und Grissemann
hatten die Teilnahme an der Diskussion übrigens
abgelehnt, wie Moderator Peter Pelinka sagte.

 

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