Christine Nöstlinger hat mehr als 100 Kinder- und Jugendbüchern veröffentlicht. Die Wienerin zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten KinderbuchautorInnen des deutschen Sprachraums. Im Dezember 2009 erschien „Die Sache mit dem Gruselwusel“. 2010 erhielt Christine Nöstlinger den „Willy und Helga Verkauf-Verlon Preis für österreichische antifaschistische Publizistik“.
Am Beginn ihres Schaffens in den 70er Jahren stellten die witzigen und antiautoritären Bücher Christine Nöstlingers einen Taburuch dar. Für ihren heute typischen Sprachstil, mit Dialekt-Ausdrücken und Wort-Neuschöpfungen, wurde sie damals kritisiert. Ihre Literatur vermittelte das Gegenteil der sonst üblichen mit erhobenem Zeigefinger geschriebenen Jugendbücher. Dabei scheute sich Nöstlinger nicht, auch schwierige Themen aufzugreifen. Ale einer der ersten deutschsprachigen Autorinnen von Jugendbüchern reflektierte sie in den autobiografischen Romanen „Maikäfer, flieg“ (1973) und „Zwei Wochen im Mai“ (1981) Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit.
Von 1997 bis 1999 war Christine Nöstlinger Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation „SOS Mitmensch“. Sie verfasste Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke und arbeitete für den Rundfunk und diverse Zeitungen und Magazine. Für den ORF kreierte sie unter anderem 1979 die Hörfunkserie „Dschi-Dschei-Wischer“ und Rudi, den Radiohund. Außerdem brachte sie Dialekt-Gedichtbände und drei Kochbücher auf den Markt.
Christine Nöstlinger studierte nach der Matura Gebrauchsgrafik an der Akademie für Angewandte Kunst. Sie schrieb zunächst für Tageszeitungen, Magazine und den ORF. 1970 erschien ihr erstes Kinderbuch „Die feuerrote Friederike“, das sie selbst illustrierte. Auch die beiden Töchter Nöstlingers haben im grafischen Bereich ihren Beruf gefunden. Sie steuerten Illustrationen zu den Büchern ihrer Mutter bei.
Christine Nöstlinger wurde für ihre Bücher unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Friedrich-Bödecker-Preis, dem Österreichischen Staatspreis, dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien, dem Astrid-Lindgren-Memorial-Award und der Hans-Christian-Andersen-Medaille ausgezeichnet.