Alice Schwarzer zu Gast in Willkommen Österreich

Alice Schwarzer ist die wichtigste und bekannteste Vertreterin der deutschen Frauenbewegung und übernahm dieses Jahr eine Gastprofessur an der Wiener Universität für angewandte Kunst sowie die Theodor-Herzl-Dozentur am Wiener Publizistikinstitut.  Alice Schwarzer ist Chefredakteurin des politischen Frauenmagazins „Emma“.  Im letzten Jahr veröffentlichte sie die Biografie „Romy Schneider. Mythos und Leben“. Schwarzer hat bereits  21 Bücher als Autorin und 16 als Herausgeberin veröffentlicht.

Alice Schwarzer ist Vertreterin des Gleichheitsfeminismus. Die Journalistin und Autorin ist der Meinung, dass vermeintlich männliche bzw. weibliche Eigenschaften nicht angeboren, sondern anerzogen sind. Nicht die Natur sondern die Kultur macht uns zu Frauen und Männern. In jüngster Zeit trat Schwarzer als vehemente Gegnerin des islamischen Kopftuchs auf und sorgte mit der Initiative „PorNo“ für Schlagzeilen. Schwarzer fordert seit 1987 ein Gesetz gegen Pornografie. 

Das Magazin Cicero kürt Alice Schwarzer im letzten Jahr zur zweit „einflussreichsten deutschen Intellektuellen“. Den ersten Platz belegt Literaturkritikerin Elke Heidenreich. Auf Platz drei findet sich Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek . Grundlage der Rangliste bildet die Präsenz der Frauen in 160 führenden Zeitungen und Zeitschriften seit 1998 sowie in Verweisen im Munzinger-Personenarchiv und im Internet.

Mitte 2007 stellt sich Schwarzer für eine Werbekampagne der „Bild“-Zeitung als Werbeträgerin zur Verfügung und wird dafür kritisiert. Die Feministin hatte dem Medium immer wieder Frauenfeindlichkeit vorgeworfen.

1983 gründet Alice Schwarzer mit dem „FrauenMediaTurm“ eines der ersten „feministischen Archive“, dessen Vorstandvorsitzende sie bis heute ist.

„Wir haben abgetrieben!“ verkünden 1971 über dreihundert Frauen über das deutsche Magazin „Stern“. Mit dieser Aktion gegen den § 218, der Abtreibung in Deutschland fast ausnahmslos als strafbare Handlung definierte, macht Alice Schwarzer erstmals öffentlich auf die Rechte der Frauen aufmerksam. Im Herbst desselben Jahres folgt mit „Frauen gegen den § 218“ ihr erstes Buch. In Deutschland war eine neue Frauenbewegung entstanden und Alice Schwarzer wurde ihre Galionsfigur.

Auch in Frankreich ist Alice Schwarzer als Vorreiterin der Frauenbewegung tätig. Sie arbeitet von 1970 bis 1974 als freie Korrespondentin für verschiedene Medien in Paris und studiert Psychologie und Soziologie unter anderem bei Michel Foucault

In „Der kleine Unterschied und seine großen Folgen“ behandelt Alice Schwarzer 1975 die Rolle von Liebe und Sexualität bei der Unterdrückung der Frauen.  Die Publikation macht Schwarzer über die Grenzen Westdeutschlands hinaus bekannt. Das Buch wird in elf Sprachen übersetzt.

Kurz darauf sorgt ein Fernsehduell mit Esther Vilar, einer Antifeministin, für Aufsehen. Die Medien nützen den Anlass für plakative Schlagzeilen, wie sie auch im Juni 2001 im Zusammenhang mit dem Zusammentreffen von Verona Feldbusch und Alice Schwarzer zu lesen sind.

Alice Schwarzer wurde als uneheliches Kind geboren und wuchs bei ihren Großeltern auf.

www.aliceschwarzer.de